Luxor
Luxor liegt an der Südostseite einer etwa 120 Kilometer langen Flussschleife des Nils Richtung Osten, die bei Ad Dīmuqrāt 25 Kilometer südwestlich von Luxor beginnt und bis Hammādī 55 Kilometer nordwestlich der Stadt reicht. Die ebenfalls an dieser Flussschleife gelegene Hauptstadt des Gouvernements, das etwa 222.000 Einwohner zählende Qina, befindet sich 50 Kilometer nördlich von Luxor. Das Gouvernement Qina erstreckt sich beiderseits der Ufer des Nils im Süden bis 20 Kilometer hinter Esna und nordwestlich bis 5 Kilometer vor die Ruinen der altägyptischen Stadt Abydos.
In und um Luxor befinden sich einige der wichtigsten archäologischen Stätten Ägyptens, aufgrund derer der Tourismus einen der wichtigsten Wirtschaftszweige der Stadt bildet. Bekannt sind vor allem der Luxor- und der Karnak-Tempel inmitten und nördlich des Stadtgebiets sowie das Tal der Könige und die altägyptischen Tempelruinen in Theben-West, dem westlichen Nilufer. Auf dem Nil als wichtiger Verkehrsader verkehren von Luxor als Ausgangs- oder Endpunkt viele Kreuzfahrtschiffe nach Assuan im Süden wie auch nördlich bis zum antiken Abydos. Die Schiffsanlegestellen liegen innerhalb der Stadt entlang des gesamten östlichen Nilufers.
Karnak Tempel
Die Karnak-Tempel liegen als größte Tempelanlage von Ägypten in Karnak, einem Dorf etwa 2,5 Kilometer nördlich von Luxor und direkt am östlichen Nilufer. Die ältesten heute noch sichtbaren Baureste des Tempels stammen aus der 12. Dynastie unter Sesostris I. Bis in die römische Kaiserzeit wurde die Tempelanlage immer wieder erweitert und umgebaut.
Insgesamt gibt es 4 Bezirke:
Bezirk des Amun
Der größte Bereich der Anlage ist der Bezirk des Amun. Er beherbergt den großen Tempel des Amun-Re, den Tempel des Chons, das Barkenheiligtum Ramses III., einen Tempel der Ipet, und ein kleines Heiligtum des Ptah sowie den Tempel des Amenhotep II.
Bezirk des Month
Nördlich, direkt neben dem großen Bereich des Amun-Re befindet sich ein 151 × 155 m großer Bereich mit dem Tempelbezirk des Month. Die Umfassungsmauer stammt aus der Zeit Nektanebos I. Der eigentliche Tempel wurde von Amenhotep III. errichtet. Neben dem Tempel des Month befindet sich noch ein Tempel der Maat, ein Tempel des Harpare, erbaut von Taharqa und das außerhalb der Umfassungsmauer liegende Schatzhaus Thutmosis I. Der Tempel des Month öffnet sich in Richtung des ca. fünf Kilometer entfernten Month-Kultortes al-Madamud vom Tempeleingang führt eine Sphingenallee mit beidseitig je 30 Menschenköpfigen Sphingen zu einer, heute nicht mehr mit dem Wasser verbundenen, Kaianlage.
Bezirk der Mut
Etwa 350 m südlich des Amun-Re-Tempels liegt ein Bereich von ungefähr 250 × 350 Metern, der den Bezirk der Mut umfasst. Er war durch eine Sphingenallee, mit 66 Sphingen, mit dem Tempel des Amun-Re verbunden. Neben dem Tempel der Mut, der an drei Seiten von einem heiligen See umgeben ist, befinden sich noch Reste eines Geburtshauses Ramses II. für „Chonspachrod“, eines Tempels Ramses III. und außerhalb der Mauer der Kamuteftempel. 1840 wurden die Tempel zum großen Teil abgerissen und als Baumaterial für eine Fabrik verwendet
Gem-pa-Aton
Östlich des Amun-Bezirkes befand sich ein Aton-Heiligtum (altägyptisch Gm-p3-Jtn, „gefunden ist der Aton“), das von Echnaton vermutlich im Jahr 6 seiner Regierung erbaut wurde. Der Atontempel war ca. 130 × 200 Meter groß, zu der damaligen Zeit war er damit größer als der Tempel des Amun. Echnaton veranlasste die Schließung der anderen Tempel in Karnak und erhob den Sonnengott Aton zum alleinigen Gott. Nachdem spätestens unter Haremhab wieder die ursprünglichen Verhältnisse hergestellt wurden, wurden die anderen Tempel Karnaks wiedereröffnet und das Gem-pa-Aton vollständig abgerissen. Zehntausende der Talatat-Blöcke wurden in den Bauten von Haremhab und seinen Nachfolgern als Füllmaterial wieder benutzt und sind deshalb gut oder sehr gut erhalten geblieben. Diese Blöcke wurden überwiegend für die Pylone 2, 9 und 10 verwendet. Im Museum von Luxor sind einige hundert dieser Blöcke restauriert und wieder zusammengefügt worden.
Memnon Kolosse
Die zerfallene Tempelruine Amenhotep III ist durch Erdbeben und Jahrhunderte langem ‚Steinraub’ fast gänzlich verschwunden. Bei jüngsten Ausgrabungen in Kôm El-Hettân konnten Grundmauern, Architekturelemente, Säulenbasen und im Heiligtum aufgestellte Plastiken entdeckt werden. Lediglich die beiden Königsstatuen, die sogenannten Memnon Kolosse, welche einst den Haupteingang des Heiligtums flankierten, sind heute an ihrem ursprünglichen Aufstellungsplatz erhalten geblieben.
Hatschepsuts Tempel in Deir el-Bahari
Hatschepsuts herausragendes Bauwerk ist ihr eigener Totentempel, der von Dieter Arnold als eine der bedeutendsten und eigenwilligsten Schöpfungen der ägyptischen Tempelarchitektur bezeichnet wurde. Von dem Taltempel am Rand des Fruchtlandes führt ein Aufweg zu der unteren Terrasse und – zu beiden Seiten der aufwärtsführenden Rampe – zur Süd- und Nordhalle. Im Westen der mittleren Terrasse liegt im Süden die Halle mit den Darstellungen der Puntexpedition, im Norden jene mit der beschriebenen Darstellung der göttlichen Geburt und Erwählung Hatschepsuts. Eine weitere Rampe führt auf die obere Terrasse mit einem Säulenhof und dem dahinterliegenden Allerheiligsten.